Das „Bratapfelzügle“ – Was genau ist das überhaupt?
Eine kleine Beschreibung dieser wahrscheinlich einzigartigen Form des Sonderzugs
Jene, die schon das Vergnügen hatten, dabei zu sein, werden jetzt wahrscheinlich sagen, das ist doch völlig klar, was das „Bratapfelzügle“ ist. Nun verbirgt sich auf den ersten Blick dahinter nicht viel Neues: Eine Dampfsonderfahrt, wie man sie so kennt, und dazu gibt’s noch ein paar Bratäpfel.
Jemand, der mit dabei war, würde vielleicht sagen auf die Frage „Was ist das (überhaupt)?“ – schön, sehenswert, eine Sonderfahrt, wie keine andere. Die jährlichen Besucherzahlen sprechen ebenfalls für diese -wenn auch recht knappen- Beschreibungen dieses Spektakels, denn auch am dritten Adventswochenende war der Zug, wie auch in den Jahren davor, bis auf den allerletzten Sitzplatz ausverkauft und das bereits einige Wochen bevor überhaupt an die Adventszeit gedacht wurde. Und wie läuft´s denn nun ab, dieses ominöse Zügle? Was genau ist das überhaupt?
Im Grunde genommen, kann man nicht einfach von einer simplen Dampfsonderfahrt sprechen, wenn auch das den zentralen Teil dieser „Freizeitgestaltung“ darstellt, wie sie jeden Winter auf der schwäbischen Albbahn zu genießen ist. „Genießen“ ist das Stichwort: Denn es werden hier die Geschmackssinne, wie auch das Gehör und die Augen im doppelten Sinne verwöhnt. Der Eisenbahnfreund und Fahrgast des Bratapfelzügles hört und sieht nicht nur den Zug wie er durch das Wintermärchen der schwäbischen Alb dampft, sondern auch, im Zuge eines längeren Zwischenhaltes ein Kirchenkonzert, das einen so richtig auf die vorweihnachtliche Zeit einstimmt. Des Weiteren kommt man zusätzlich bei einem weiteren längeren Zwischenhalt der Fahrt neben dem typischen Geruch (der Vollbluteisenbahner spricht dann auch gerne von Düften), den einen im Zusammenhang mit einem historischen Dampfzug erwartet, mit dem süßlich weihnachtlichen „Gschmäckle“ der Bratäpfel (Der Österreicher würde wahrscheinlich eher Kaiserschmarrn dazu sagen) in Kontakt. Somit ist dann der Name „Bratapfelzügle“ begründet und die Fahrt perfekt abgerundet. Wie sahen diese ganzen Ereignisse, verpackt in der einen Sonderfahrt, nun fahrplanseitig verknüpft aus?
Die Fahrt begann auch in diesem Jahr wieder in Münsingen und führte zunächst nach Schmiechen. In Schmiechen angekommen begann dann der erste Teil der oben Beschriebenen „Nebenereignisse“ in Form des Kirchenkonzerts. Währenddessen, ging die Zugfahrt weiter durch die abendliche Winterlandschaft nach Schelklingen. Schelklingen stellt, wie so oft, den Wendepunkt der Sonderfahrt dar. Das heißt konkret für das Lokpersonal: Umsetzen und Wassernehmen. Auf der Rückfahrt wurden die Konzertbesucher in Schmiechen wiederaufgenommen, um dann die Fahrt wieder bis Hütten fortzuführen. Hier war dann der kulinarische Teil der Reise: Die Bratäpfel. Gut gestärkt ging man schließlich den letzten Teil der Fahrt nach Münsingen an. Insgesamt wurden an diesem Fahrtag 800Kg Kohle und 7,5m³ Wasser „verfahren“.
Das Lokpersonal: Bernd Roschach, Armin Ebert, Marco Graf. ⇒ Hiermit startet Ihr Weg zum Lokführer! |
Fahrbetrieb auch am 17.12.17
Natürlich war der historische Dampfzug auch am dritten Adventssontag auf der schwäbischen Alb unterwegs. Dieses Mal wurde wieder in Doppeltraktion mit der T3 der GES gefahren. Die Besonderheit war neben den üblichen fahrgastüberströmten Zügen ein bestimmter Fahrgast: Das ganze stand nämlich unter dem Titel „Nikolausfahrten“ und daher fuhr dieser auch höchstpersönlich im Dampfzug mit.
Der Nikolaus posiert vor seinen beiden "Rentieren"... |
Die Fahrt lockte nicht nur die Hobbyphotographen an, sondern auch diejenigen, die sich in die Profiliga hochgearbeitet haben. So war Frau Emilia Horpácsi besonders begeistert, was sich vor allem in der Qualität Ihrer Fotografien widerspiegelt, für die sie uns freundlicherweise die Erlaubnis erteilt hat, diese für unsere Bildergalerie und diesen Bericht zu verwenden. Frau Horpácsi ist eine freischaffende Fotojournalistin. Ihre weiteren Werke sind über ihre Website
www.ehfotoundgrafie.com
Oder unter
www.facebook.com/ehFotoundGrafie
zu bewundern.
Des Weiteren stellt uns freundlicherweise ein Hobbyfotograf, der mit unserem Heizer Armin Ebert befreundet ist, seine ebenso sehr gut gelungenen Aufnahmen für unsere Homepage zur Verfügung. Ihnen beiden an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön, dass wir mit Ihrem Material unsere Berichte verschönern dürfen!
Hier ist die Fahrt vom 17.12.17 eindrucksvoll als Laufbildaufnahme verewigt: https://youtu.be/cRQPlXbQThg